Jahreskonzert Akkordeonorchester Riedlingen - Von den Oberkrainern bis zur Münchener Freiheit

Jahreskonzert des Akkordeonochesters Riedlingen - Alle drei Gruppen überzeugen

Das Hauptorchester beeindruckte durch sein großes Spektrum.

Von Sebastian Weber

Daugendorf (sz) Beim Jahreskonzert des Riedlinger Akkordeonorchesters haben alle drei Gruppen überzeugt: Das Jugendorchester, das Orchester Tastenzauber und Hauptorchester unter der Vorsitzenden Barbara Hornung haben die Besucher in der vollen Gemeindehalle in Daugendorf mit unterschiedlichen Schwerpunkten unterhalten.

Unter der fachkundigen Ansage von Kerstin Reck-Gutknecht, die den Abend moderierte, und Dirigentin Cornelia Dick legte das Jugendorchester in Form eines Septettes mit einem schwungvollen „Techno Time“ los. In dem Stück waren in anspruchsvollen Läufen die Fingerfertigkeit der Nachwuchs-Akkordeonisten gefragt. Weiter zeigten die Musiker bei einer eher getragenen Melodie mit wiederkehrenden Stakkato-Einwürfen in „It’s rocktime“ ihr Können. Sie verabschiedeten sich mit dem Stück „All about that bass“, einem Titel der sich 39 Wochen in den deutschen Charts hielt. Bei der Zugabe „Tangofieber“, nach großem Applaus des Publikums, zeigte sich die tolle Probenarbeit.

Ein Highlight des Abends war der Auftritt von Solistin Luisa Sauter mit dem „Libertango“, in dem die spanische Freiheit thematisiert wird. Sauter überzeugte mit ihrer Akkordeontechnik. Sie spielte teils in sehr hohen Lagen, beeindruckte bei schnellen Zwischenmelodien und mit akkuraten Klopfgeräuschen auf dem Akkordeon neben der leichtläufigen Melodie, was mit viel Beifall honoriert wurde.

Mit „Music of resurrection“ begann das Orchester Tastenzauber unter Dr. Wolfgang Störkle sehr gefühlvoll und getragen, ehe es mit abgehakten Stakkato-Einwürfen fortgeführt wurde – wobei hier der starke Kontrast zwischen den Abschnitten gut herausgearbeitet wurde. Mit „Washington Post“ und „Black Botton“ präsentierten die Musiker leichtläufige Melodien, die toll aufeinander abgestimmt waren. Dabei wurden einige kurze Soloeinwürfen gekonnt beantwortet. Was mit 64 noch geht, zeigte das Stück „When i’m sixty-four“, das in verschiedenen Lautstärken und angepasster Dynamik gespielt wurde.

Bei den bekannten Liedern der „Münchener Freiheit“ „Ohne dich schlaf’ ich heut’ Nacht nicht ein“ oder „Solange man Träume noch leben kann“ gab es erneut Solopassagen, die vom Orchester gefühlvoll beantwortet wurden. Das Orchester verabschiedete sich mit der eigens bearbeiteten Version von „Granada“ durch Dirigent Störkle. Es zeigte einen kraftvollen Beginn, einen spritzigen, geläufigen Mittelteil und einen sich steigernden, tosenden Endteil. Als Zugaben gab es den „Slowenischen Bauerntanz“ der Original Oberkrainer und der bekannte „Holzmichl“, was durch rhythmisches Klatschen und Stampfen vom Publikum honoriert wurde.

Mit unterschiedlichen Musikstilen zeigte das Hauptorchester sein breites Spektrum. Das, wurde bereits beim Eröffnungsstück „Child’s anthem“ in Form von schön heraus gespielten Soloakkorden – bei einem getragenen Hauptorchester und präzisen Stakkatoläufen im Hintergrund – deutlich wurde. Mit „Best of Eletric Light Orchestra“, einem Medley der britischen Rockband der 70iger und 80iger, ergänzten sich die verschiedenen Akkordeonstimmen zu einer gemeinsamen, harmonischen Schlussdynamik. Bei dem sanften Stück „Ballad of dreams“ wurden die Tagträume von einer Solostimme dargestellt, umrahmt vom gefühlvollen Orchester im tiefen wie im hohen Tonbereich.

Ein weiteres Highlight war das Stück „Transylvania“, das den Musikern im Sommer beim 12. World Music Festival in Innsbruck ein „hervorragend“ eingebracht hatte. Die verschiedenen Tänze forderten, beginnend mit leichten Trommelschlägen und fast spielerisch einstudierten Läufen und Rhythmen, jedes Register in allen Bereichen – mal war nur eine leise Melodie im hohen Bereich mit tiefer Begleitung zu hören, mal energisch aufspielende, klatschende Künstler oder ein Soloakkordeon mit totaler Rhythmusänderung.

Nach dem Finale furioso beendeten die Musiker den Konzertabend mit „Axel F“ vom Film Beverly Hills Cop. Mit den beiden Zugaben „Auf uns“ von Andreas Bouran und „Atemlos“ von Helene Fischer, bei denen das Publikum begeistert mitsang, wurde der Konzertabend gebührend beendet.

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