Musik macht Spaß - Drei Orchester zeigen die ganze Klangfülle des Akkordeons

Foto Kurt Zieger -Das Jugend-Orchester Riedlingen und Allmendingen mit Riedlinger Akkordeonschülern

 

Von Kurt Zieger

SZ.Daugendorf – In orchestraler Harmonie zeigten das Akkordeonorchester Riedlingen  und das Akkordeonorchester Allmendingen die melodiöse und rhythmische Klangpracht des Akkordeons. Cornelia Dick hat ihre beiden Orchester zu beachtlicher Klangfülle vereint. Zuvor bewies das Jugendorchester, dass Musik wirklich Spaß macht.

Getrennte Proben der Orchester in Riedlingen und Allmendingen mündeten in ein vielschichtiges gemeinsames Konzert in der gut besuchten Gemeindehalle Daugendorf  Der Leitgedanken „Musik macht Spaß“ wurde in ganz unterschiedlicher jedoch jederzeit gut bekömmlicher Weise umgesetzt und fand bei den Zuhörern spürbar zustimmende Resonnanz.-

 

 

Jugendlich beschwingt, sauber in Melodie und Rhythmus, eröffnete das Jugendorchester mit „Rock on stage“ den Konzertabend. Schon die Kleinsten unter den 24 Nachwuchstalenten waren durch die Führung von Cornelia Dick voll bei der Sache. Nicht weniger melodiös, doch ebenso rhythmisch gut ausgearbeitet, mit Akkorden durchsetzt, Elena Tarans „Kleine Reise mit Anita“. Auch hier stand melodiöse Klarheit im Vordergrund bis zum  sauberen Schlussakkord. Acht Nachwuchskräfte hatten nach nur einem Jahr gemeinsamen Musizierens ihren ersten orchestralen Auftritt. Voll Stolz haben sie ihre Feuertaufe bestanden. In der Umsetzung von Robby Williams „Let me entertain you“ bewiesen sie, dass ihnen  das Spielen im Orchester wirklich Spaß macht.

Als gut aufeinander eingespieltes Duo zeigten Luisa Sauter und Jonathan Kruspel im vierteiligen „Duofieber“ von Hans Günther Kölz keinerlei Spuren von Nervosität. Die sauber artikulierte Melodie bei der „ersten Begegnung“ korrespondierte mit der zuverlässigen Bassbegleitung.  „Immer cool bleiben“ war geprägt durch ein reizendes Zwiegespräch zwischen den beiden Instrumenten. Weiche Passagen boten den Einstieg zu „Allein zu zweit“, um sich klanglich immer mehr zu verdichten, um bei der „T(echn)okkata“ sich in einem melodisch und rhythmisch hörenswerten Finale zu vereinen.

Obwohl kurz in künstlichen Nebel gehüllt, stellte sich „Lord of the dance“ mit dem Hauptorchester als interessantes Werk dar, das heitere Melodik und tänzerischen  Rhythmus anregend und wirkungsvoll vereinte. Cornelia Dick hat nicht nur mit dieser Interpretation ihre beiden Orchester zu einem vielfarbig agierenden Klangkörper zusammengefügt. Nach diesem virtuosen Musizieren in stetig sich steigerndem Tempo in Erinnerung an eine Stepptanzshow aus dem Jahr 1936 folgte Astor Piazollas „Years of solitude“ als klanglich vielschichtiges Werk. Oft wechselte die Melodie in die einzelnen Register und erhöhte damit den Klangreichtums des Orchesters.

„Rojo Tango“, mit einem Echo-Preis ausgezeichnet, faszinierte durch den typischen Tango-Rhythmus zu einer ebenso stimmig ausgewiesenen oft fast melancholisch wirkenden Melodie. Vor allem dann, wenn  das Thema in der zweiten Stimme aufleuchtete, war die Voraussetzung für einen warmen Orchesterklang gegeben. Auch der „Fluch der Karibik“, dessen Sound Klaus Badelt nach den Worten der Moderatorin Kerstin Reck-Gutknecht in einer Nacht komponiert hat, zeigte den hohen  Leistungsstand dieses Doppelorchesters. Klar thematisierte melodische Bausteine wetteiferten mit adäquater Begleitung. Zusammen mit  dezenten Phasen ergab sich vor allem bei dem bekannten Thema ein vielschichtiger Klangteppich voll melodischem Glanz und rhythmischer Eleganz. Eine tolle Leistung !

„Smooth Criminal“ führte mit seinen  sauber strukturierten Passagen zurück zu Michael Jackson ins Jahr 1987 und bot den passenden Übergang zu dem vielfarbigen  Medley „We will rock you“. Hier war die musikalische Beigeisterung der Akteure aufs neue voll spürbar. Gerne ließ sich das Publikum in den Rhythmus bekannter Songs mit einbinden.

Begeisternder Beifall zeigte, dass beide Orchester außer Spaß am gemeinsamen Musizieren auch beachtenswertes Können aufzuweisen haben und dass das Konzert auch nach der zweiten  Zugabe im afrikanischen Stil bestens angekommen  ist.

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