Konzert im Casino Zwiefalten 2012

Akkordeonorchester plegt viele Stilrichtungen

Cornelia Dick musiziert mit zwei Riedlinger Orchestern im Casino Zwiefalten

Zwiefalten (sz) – Seit vielen Jahren ist das Akkordeonorchester Riedlingen im Casino der ZfP Zwiefalten ein gern gesehener Gast. Dirigentin Cornelia Dick versteht es, ihr Ensemble in immer wechselnden musikalischen Arrangements darzustellen. Damit wird offenkundig, wie vielseitig das Akkordeon auf dem Bereich konzertanter und volkstümlicher Musik einsetzbar ist.

Eingangs stellte Cornelia Dick das Schülerorchester vor. Mit Freude und sichtlichem Spaß am gemeinsamen Musizieren waren neben den „New Friends“ und Nenas Ohrwurm „Irgendwie, irgendwo, irgendwann“ rockige Klänge zu hören, die den Jugendlichen sehr entgegenkommen. Das Hauptorchester führte die Dirigentin über „Concertation“ und einem Gruß an den „König der Löwen“ zum Kap Arkona. Flott im melodischen Tempo mit passendem Gespür für Rhythmus gelang den Musikern der passende Einstieg zu vielschichtigem Klangreichtum. In Erinnerung an die Piratenlegende um Klaus Störtebecker wurden solistisch Themen vorgestellt, die sich in modernen Harmonien zu farbenfrohen Klangbildern vereinen. Sphärisch klingende Tonfolgen passen zu anspruchsvollem Musizieren auf dem Akkordeon ebenso wie klangfreudig aufsteigende Phasen, die auf gebrochenen Akkorden basieren, durch Synkopen verstärkt. Lyrisch angenehm intonierte das Orchester „My Way“ in Erinnerung an Sinatra. Organisch ausgebrachtes Crescendo steigerte die Aussagekraft der harmonisch abgerundeten Präsentation, die im verhallenden Piano endete. Der fetzige Rhythmus in „Walking on sunshine“ animierte die Zuhörer im Casino, nach Kräften und Ausdauer mit zu klatschen. Dennoch wanderte die Melodie zum präzise agierenden Schlagzeug durch die verschiedenen Instrumentengruppen. Orchester und Publikum bildeten so eine freudig gelöste Gemeinschaft. Auch „Rockin´ all over the world“, bekannt durch die Gruppe „Status Quo“, gehört in die Sparte erfolgreicher Produktionen. Durch teilweise virtuose Einlagen wurde die Vorstellung des Werks ebenso spürbar aufgewertet wie der Welthit „Summer of 69“ von Bryan Adams. Melodisch klar ausgefeilt mit dem notwendigen Geschick für effektvollen Rhythmus steigerte sich das Klangvolumen bis zum strahlenden Schlussakkord.

„La Storia“ ist ein umfangreiches Tongemälde. Eine Vielzahl individueller Facetten bereichert die breit ausladende Thematik, die den Einstieg charakterisiert. Akzentuierte Passagen werten den melodischen Fluss auf, lyrische Zwischenspiele bieten Zeit zum Atemholen, prägnante Akkorde stehen dazu in krassem Gegensatz. Ein weiteres dezentes Thema weitet sich Stufe um Stufe zu orchestralem Wohlklang als Abschluss der jederzeit hörenswerten Präsentation. Auch in diesem Jahr verstand es Cornelia Dick mit Charme, Geschick und temperamentvollem Dirigat, ihr Orchester so zu präsentieren, dass die Zuhörer erkennen konnten, wie vielfältig die Klangwelt sein kann, auch wenn man nur Instrumente einer Gattung erklingen lässt.

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