Klang des Instruments ist das Besondere
Akkordeon-Orchester Riedlingen feiert sein 80-Jähriges von Eva Winkhart
SZ.-Riedlingen - Alle Musikrichtungen, von topp-aktuellen Stücken, Filmmusik, moderner Unterhaltungsmusik über klassische bis zur volkstümlichen Musik hat das Akkordeon-Orchester Riedlingen 1934 e.V. in seinem Programm. Auftritte bei Konzerten, Mitwirkung bei kirchlichen Messen und Unterhaltung bei Hochzeiten haben die Mitglieder öfters bestritten. In diesem Jahr feiert das Orchester sein 80-jähriges Bestehen; das Unterhaltungsorchester „Tastenzauber“ als Teil des Akkordeon-Orchesters wird 20 Jahre alt.
Im März 1934 hatte sich eine junge Harmonika-Spielgruppe um Rudolf Hildebrand gebildet und schon drei Monate später an einem Bezirkstreffen teilgenommen. Inzwischen gibt es drei Gruppierungen innerhalb des Orchesters: das Jugendorchester der acht- bis 17-Jährigen, das Hauptorchester und das Unterhaltungsorchester. 40 aktive Spieler – inzwischen meist Mädchen und Frauen – und 39 passive Mitglieder bilden den Verein. Bereits jetzt arbeiten sie alle auf ihr großes Konzert im Oktober hin, zum 80-jährigen Jubiläum.
Beim Jubiläumskonzert werden sie einen Querschnitt aus ihren besten Stücken spielen, ausgesucht aus den Wunschlisten der Zuhörer des Jahreskonzerts des vergangenen Jahres. Der Höhepunkt wird wohl ein gemeinsamer Auftritt aller drei Orchester des Akkordeon-Orchesters Riedlingen sein. „Hoffentlich passen dann alle auf die Bühne der Stadthalle“, meint dazu Cornelia Dick. Sie ist Ausbilderin und Leiterin des Jugend- und des Hauptorchesters.
In Riedlingen und der weiteren Umgebung des Landkreises Biberach bestreiten sie ihre sonstigen Auftritte während des Jahres. Das Jugendorchester spielt dabei meist im Vorprogramm, um Auftrittspraxis und Sicherheit zu bekommen. Gar nichts Altmodisches oder Antiquiertes hat solch ein Konzert des Akkordeon-Orchesters Riedlingen. Einflüsse aus osteuropäischen und südamerikanischen Kulturen sind verstärkt zu hören.
Mit dem Instrument bewegen
Auch beim deutschen Beitrag zum European Song Contest 2014 beispielsweise waren Akkordeons beteiligt. Viele verschiedene Musikrichtungen können die Riedlinger Spieler abdecken. Bis zu vier Stunden Programm haben sie in ihrem vielseitigen Repertoire. „Das, was die Leute mögen; wir stellen uns darauf ein“, sagt Wolfgang Störkle, der Dirigent des Unterhaltungsorchesters.
Und was ist so interessant daran, Akkordeon zu spielen? Für Cornelia Dick ist der Klang des Instrumentes das Besondere. Sämtliche Tonhöhen seine möglich in den Varianten der verschiedenen Register. „Ich kann mich super mit dem Instrument ausdrücken, weil es direkt am Körper ist. Ich kann mich mit dem Instrument bewegen“, schwärmt sie. Und für Störkle bedeutet Akkordeon spielen auch, dass er mit dem relativ handlichen Instrument immer ein eigenes Orchester dabei hat. Das Spielen der Melodie mit der Begleitung in der anderen Hand sei genauso möglich, wie das Singen dazu. Auch das Musizieren mit anderen Instrumenten – etwa einem Saxophon, einer Oboe, dem Keyboard oder Schlagzeug – gebe interessante Effekte.
Für Barbara Hornung, Vorsitzende des Akkordeon-Orchesters Riedlingen und Spielerin, ist dazu noch das Musizieren in der Gruppe wichtig; sogar Eltern und Kinder spielten gemeinsam in ihrem Orchester. Die Ausflüge, Grillfeste und Probenwochenenden, Teilnahmen an Wertungsspielen seien für die Gemeinschaft genauso bedeutend. Mit mehreren Grundschülern der Joseph-Christian-Schule laufe bereits eine Kooperation. Auch für Arbeitsgemeinschaften im Rahmen des Ganztagsbetriebes einer Schule ist das Akkordeon-Orchester Riedlingen offen. In und außerhalb der Schule möchten sie für ihr Instrument begeistern.